Früh- und Neugeborene können ihre Schmerzen und ihr Unwohlsein nicht
verbalisieren. Sie sind darauf angewiesen, dass wir die Zeichen, welche auf
Schmerz hindeuten, wahrnehmen. Der Berner Schmerzscore für Neugeborene hilft uns, diese
Zeichen zuverlässig einzuschätzen und wenn nötig schmerzlindernde Massnahmen
einzuleiten.
Die Kinder können verschiedene Arten von Schmerz erfahren: Es gibt einerseits
den akuten, vorübergehenden Schmerz, andererseits länger dauernde Schmerzphasen
bei Krankheit oder ausgedehnten schmerzhaften Eingriffen.
Um alle möglichen Schmerzsituationen zu erfassen, führen wir ein
systematisches Monitoring durch. Dabei werden Ausdrucksformen wie
Gesichtsausdruck, Bewegungen des Körpers, Atemmuster, Schlaf, Lautäusserungen,
Puls beurteilt und entsprechende Massnahmen eingeleitet.
Wenn möglich wird das Frühgeborene mit nichtmedikamenösen Interventionen zur
Schmerzlinderung auf einen Eingriff vorbereitet. Dabei können die Eltern das
Kind durch Halten, Streicheln und Zusprechen trösten.